Originaltext Oà Nachrichten - Ein Nachruf von Helmut Atteneder: ENNS. Kann ein Mensch erahnen, wann er gehen können wird? Renate Steiner konnte es offenbar. Die krebskranke Ennserin hatte am 30. Juni die Sprüche für ihre Parte festgelegt. Eingetragen hat sie diese am Kalenderblatt des 24. Dezember. Und an diesem Tag um 16.15 Uhr ist sie auch gestorben. ÂAls die Kraft zu Ende ging, warÂs kein Sterben, warÂs Erlösung. Helmut Steiner ist zufällig über diese Zeilen auf dem Stehkalender seiner verstorbenen Frau Renate gestolpert. ÂIrgendwie hat Renate wohl schon lange gespürt, wann es soweit sein wird. Der Spruch steht nun auf der Parte, so, wie es der Wunsch der 51-Jährigen war. Vor fünf Jahren waren sich Helmut und Renate Steiner über den Weg gelaufen. Liebe auf den ersten Blick war es. Wie vom Blitz getroffen, sagt Helmut Steiner. Ein Blitz, so stark, dass sie ihr bisheriges (Ehe-)Leben umkrempelten. Es war ein Neubeginn bei Null. Renate Steiner, die verwurzelte Astenerin zog nach Enns. Dort, in ihrer Heimatgemeinde Asten war sie Bäuerin am groÃen Narrnköglhof gewesen, war 1993 zur Ortsbäuerin gewählt worden. 1997 wurde sie Gemeinderätin in Asten, 2003 ging sie als Spitzenkandidatin für die ÃVP in die Bürgermeisterwahl, gewann zwei Mandate dazu und wurde Vizebürgermeisterin. Der Hof stand oft im Mittelpunkt ihrer politischen Arbeit, war Schauplatz von Dichterlesungen, von Ferienaktionen. Mit ihrem zweiten Mann, Helmut, begann sie zu reisen. Europa, das war ihr Kontinent. Es war blindes Verständnis, das ihre Beziehung ausmachte. Sie managte das Haus, er war als Betriebsleiter erfolgreich. Am 20. Jänner dieses Jahres kippt alles. Bei Renate Steiner wird Gebärmutterkrebs festgestellt. Eine Operation schien alles gut zu machen, doch der Tumor gab nicht auf. Die Liebe der Steiners hält allem stand, das Paar manifestiert seine Verbundenheit am 3. Juli dieses Jahres, heiratet auf Schloss Orth. Mit allem drum und dran  Feuerwerk, die Frontsängerin der Seer singt während der Zeremonie. Renate Steiner sagt zu ihrem Mann: ÂHelmut, dass du mich trotz meiner Krankheit heiratest, dafür danke ich dir. Am 1. Dezember feiert die Frau ihren 51. Geburtstag, am 2. Dezember geht sie ins Krankenhaus, zu den Elisabethinen in Linz. Wohl wissend, dass sie nicht mehr nach Hause kommen wird. In den letzten Tagen und Wochen ist noch viel passiert am Krankenbett. Man hat sich ausgeredet, Frieden geschlossen. Auch mit dem ersten Ehemann. Am 24. Dezember nehmen fünf Menschen voneinander Abschied. Renate Steiner, ihr Mann Helmut, der Ex-Mann und die beiden 21-jährigen Kinder, jeweils aus erster Ehe des Paars. Um 16.15 Uhr bleibt Renate Steiner auf eigenen Wunsch allein in ihrem Zimmer zurück. Dann kann sie gehen. Am 4. Jänner wird sie in Enns begraben. Renate Steiner wird ihr Hochzeitskleid anhaben.
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